Mein Jahresrückblick 2022

Text: Gnadenjahr - das war mein Motto für 2022

Ein Ende und viele neue Anfänge

Es schneit! Tatsächlich – es fällt Schnee. Vor Weihnachten. Da kommt man doch gleich viel leichter in Jahresrückblickstimmung (puh, was für ein schönes Wortungetüm – die liebe ich ebenso sehr wie Schachtelsätze 😍).

Also: los geht’s.

2022 war anstregend, aber mit großartigen Ergebnissen und tollen Voraussetzungen für 2023. Was also hat das Jahr geprägt, was war wichtig, schön, doof, spannend, lustig, langweilig… hier sind meine TOP 10:

Mit Eis überfrorene Hagebutte an einem Zweig

[Übrigens: diesen Artikel gäbe es nicht ohne die Challenge JahresrückBlog22 von Judith Peters (Sympatexter). Ganz unten in ihrem Rückblick findest du die gesammelten Werke.]


Gnadenjahr

Von Anfang an hatte ich dem damals noch ganz frischen Jahr 2022 ein Motto gegeben: Gnadenjahr. Und das war es auch!

Inspiriert hat mich dazu ein Lobpreis-Song von Sebastian Bartram vom Gebetshaus Augsburg, der um den Jahreswechsel herum bei mir in Dauerschleife lief. Irgendwann war mir dann klar – das ist es. Für mich war dieses Wort das Versprechen, dass 2022 trotz widriger Umstände richtig gut werden wird, wenn ich im Vertrauen darauf handle. Das habe ich getan, die Gnade gab es als Geschenk dazu. Danke!


Kaffee macht einfach seinen Job

Kreidetafel vor einem Cafe, Text: Kaffee redet nicht, Kaffee jammert nicht, Kaffee macht einfach seinen Job.
Ich mag Kaffee nicht nur – ich liebe Kaffee!

Ein witziger Spruch, oder? Und jetzt stell dir mal vor, du bist in deinem Job mit den gleichen Erwartungen konfrontiert: Klappe halten, nichts fordern, einfach nur funktionieren.

Berufsalltag für viele. Lange Zeit auch für mich. Bis es nicht mehr ging. Diesen Punkt hatte ich schon 2021 im Laufe des Jahres erreicht und mir dann irgendwann auch eingestanden.

Ende Januar 2022 war ich dann ganz offiziell „arbeitsuchend“. Und ich habe gesucht. Einen Weg zu arbeiten, der mir Freude macht, der mich stärkt, der etwas bewirkt. Für den ich mich nicht verstellen, mich nicht verbiegen, nicht einfach nur funktionieren muss.

Im September war es dann soweit: ich habe mein neues Gewerbe an- und mich bei der Arbeitsagentur abgemeldet. Und jetzt bin ich dabei, mein entstehendes Business auszubauen und an mich und meine Bedürfnisse anzupassen. Nicht mehr – nie mehr – anders herum!

Dass berufsbezogene Coachings dabei weiterhin eine große Rolle spielen sollen, ist klar. Und zwar die Coachings, die ich auch angestellt am liebsten gemacht habe: für Klienten, die nicht einfach nur einen Job suchen. Die das Leben aus der Bahn geworfen hat oder die diese Bahn von sich aus verlassen haben. Die jetzt ganz oder teilweise neu anfangen müssen – auch (aber nicht nur) mit über 50.

Da ich aber weiß, dass ich starre Routine und jeden-Tag-das-gleiche nicht ertrage, darf es dabei nicht bleiben. Abwechslung ist Trumpf! Im Moment heißt das:

  • (Verkaufs)texte verfassen
  • Solaranlagen planen
  • technisches Backoffice
  • Buchhaltung

um nur die beruflichen Punkte zu nennen. In diesem Artikel findest du noch mehr Themen, für die ich mich derzeit interessiere. Achtung: keine abschließende Liste. (Habe ich schon gesagt, dass ich als Scannerpersönlichkeit Abwechslung brauche wie die Luft zum Atmen?)


Depression

Schon 2020 war klar: ich bin nicht nur einfach traurig oder „mies drauf“, ich habe eine handfeste Depression. Die ich mit Therapie und (später) dann auch mit Medikamenten mittlerweile sehr gut in den Griff bekommen habe. Ich schreibe bewusst nicht „losgeworden bin“, dann das wäre gelogen. Natürlich kann sie jederzeit wiederkommen. ABER: jetzt weiß ich, wie ich sie erkenne und was ich dann tun kann, damit ich gar nicht erst in das schwarze Loch falle.

Da zu den stärksten Triggern mein Job bzw. einige ganz spezifische Arbeitsbedingungen gehörten, habe ich diesen Bereich meines Lebens komplett umgebaut. Neben den vielen Gesprächen mit meiner wunderbaren Therapeutin, viel Zeit und viel frischer Luft vielleicht der wichtigste Faktor für meine Heilung. Jetzt kann ich mich endlich wieder freuen – auf und über Menschen, Ereignisse, Erlebnisse und einfach auf und über jeden neuen Tag.

Und das muss ich jetzt hier auch noch sagen: solltest du, lieber Leser, liebe Leserin, den Verdacht haben, an einer Depression, einer Angststörung oder irgendwelchen anderen psychischen Problemen zu leiden – dann lass dir bitte helfen! Es ist nicht deine Schuld oder dein Versagen, es ist eine Krankheit. Und damit geht man zum Arzt oder zum Therapeuten. Natürlich kannst du auch erst mal mit einem guten Freund darüber sprechen – oder mit mir, wenn du magst. Ich verspreche dir: am Ende des Tales geht es wieder bergauf!


Der Basti

2020 haben wir erlebt und erlitten, was wohl alle Haustierhalter nachempfinden können: den Tod einer unserer Katze Gina. Um so dankbarer bin ich dafür, dass ihr Bruder, „mein“ Kater Basti, noch immer bei uns ist – anhänglicher als je zuvor. Und das tut so gut, wenn er sich heftig brummend und schnurrend hochzufrieden in meinem Arm oder auf dem Schoß einrichtet!

Mann mit Kater auf dem Arm
Wahre Liebe gebe es nur zwischen Mann und Kater – pflegt meine Frau zu sagen 😉

Natürlich blieb er nicht alleine. Zwei junge Damen, Franzi und Maggie, leisten ihm Gesellschaft – und motivieren ihn sogar manchmal zum Spielen und zum einen oder anderen kurzen Sprint. Und er scheint seine Rolle als Elder Statesman und „Hahn Kater im Korb“ wirklich zu genießen.

Warum ich das hier aufführe? Weil es zu den Dingen gehört, die in diesem Jahr zu meinem Glück beigetragen haben. Denn um es mal frei nach Loriot zu sagen: ein Leben ohne Tiere ist zwar vorstellbar, aber (für mich) sinnlos.

Vielleicht kommt ja nächstes Jahr noch ein Hund dazu?

Glaubenssätze

Jeder von uns hat sie: Gedanken und Überzeugungen von sich selbst, die unhinterfragt und oft unbewusst unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen.

Drei davon habe ich mir dieses Jahr – auch im Rahmen meiner Therapie – genauer angeschaut:

  • Ich bin unmusikalisch und generell unkreativ
  • Ich bin faul und habe keine Selbstdisziplin

Magst du mitschauen? Dann lies einfach weiter.

Faultier

Toll, gell? Ich bin halt faul – kein Wunder, dass ich keinen Erfolg habe, dass ich nur schwer an Themen dranbleibe, dass ich nirgendwo Spezialist bin, dass ich… die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Was für eine bequeme Ausrede das doch ist! Und leider zugleich eine totale Selbstblockade.

Mann mit T-Shirt mit der Aufschrift "Irgendwas ist hier faul - oh, das bin ja ich!
Manchmal schon… aber dann vorsätzlich!

Tatsache ist: ich bin schon gerne faul. Dann aber vorsätzlich. Wenn ich dagegen etwas vorhabe, das mir wichtig ist, mir etwas bedeutet und mir Spaß macht, dann kann ich auch ganz schön ranklotzen. Und die Zeit vergessen. Nur wenn ich muss, ohne zu wollen… dann stehe ich voll auf der Bremse.

So lautet dann auch der neue Glaubenssatz: ich kann alles, wenn ich will – und das auch dann, wenn ich muss.

Unmusikalisch

Wenig kreativ und vor allem: unmusikalisch. Wer denkst das nicht alles von sich? Und warum? Weil wir in der Schule und oft auch zuhause gelernt haben, uns zu vergleichen. Und war kann schon neben Michelangelo, neben Mozart oder auch neben Neo Rauch oder Helene Fischer bestehen? Also lassen wir es eben ganz – wir haben es halt einfach nicht in uns.

Klaviertastatur
Klar kann ich das!

Doof ist nur, dass das Quatsch ist. Viele Menschen verspüren den tiefen Wunsch, sich künstlerisch auszudrücken. Mir jedenfalls ging das so. In der Musik haben mich vor allem Gesang und Klavier immer gereizt. Hemmungslos singen habe ich irgendwann in der Kirche gelernt – und jetzt spiele ich ebenso hemmungslos daheim Klavier (und, ganz neu: Cajon). Ich weiß nicht, ob es sich objektiv gut anhört – aber subjektiv macht es mich glücklich. Und darauf kommt es an!

Geht es dir auch so? Dann kann ich dir nur raten: mach’s einfach. Und frag bloß keine „Experten“ um Rat oder gar nach einer Bewertung (zumindest solange du nicht in der Met auftreten möchtest).

Und was sind noch andere Glaubenssätze von dir selbst, die du bereits angegangen hast oder noch angehen willst? Ich freue mich über einen Kommentar!


Paar und Team

Und jetzt komme ich zu einigen der Themen, die mein Leben im letzten Jahr und auch generell besonders schön gemacht haben und machen. Da wäre zuallererst und ganz oben meine wunderbare, großartige und liebevolle Frau zu nennen.

Frauke und ich, wir sind nicht nur ein tolles Paar, sondern auch ein tolles Team. Das mit dem Paar kam dieses Jahr leider etwas (sehr) zu kurz – vor allem, was gemeinsame und einfach entspannte Zeiten angeht. Um so wertvoller ist mir in dieser Zeit der zweite Aspekt geworden.

Mann und Frau, lachend, auf einem Schiff
Entspannt zusammen unterwegs – dieses Jahr eher selten, dafür um so schöner

Frauke ist bereits seit etlichen Jahren erfolgreich selbständig als Social Media Mutmacherin und Expertin für Meta-Werbung und mehr. Das und ihre große Unterstützung haben mir den Mut gegeben, mich nun ebenfalls und endgültig auf die eigenen Füße zu stellen. Jetzt sind wir plötzlich ein Unternehmerhaushalt – und im nächsten Jahr hoffentlich auch wieder mehr einfach ein glückliches Paar, das eine gute Zeit miteinander hat.

P.S.: Fraukes Jahresrückblick findest du übrigens hier.


Sommer, Sonne, SUP

Gut war dieses Jahr definitiv der Sommer. Dazu muss ich sagen, dass das für mich keine selbstverständliche Feststellung ist. Ich bin eigentlich eher ein Herbstmensch, und Sonne, Hitze, Trubel und Lärm werden mir schnell zuviel. Trotzdem habe ich dieses Jahr nicht nur den Ausflug ans Zwischenahner Meer (Foto s. o.), sondern auch die Ausflüge an den Badesee in unserer Nähe sehr genossen.

Dazu beigetragen hat auch ein neues Spielzeug, dass ich mir zugelegt habe und mit dem ich zugleich einen weiteren Glaubenssatz über Bord geworfen habe: dafür bin ich ja wohl zu alt.

Surfbrett auf einem See
Unterwegs in den Sommer

Für ein gutes Leben ist es nie zu spät! Übrigens: die älteste SUP-Novizin, die wir dieses Jahr getroffen haben, war noch mal satte 11 Jahre älter als ich…


Jahreslauf, Kirchenfeste

In einer Welt, die zunehmend unübersichtlicher zu werden scheint, ist er mir eine wichtige Orientierung: der Jahreskreis und ganz besonders die großen kirchlichen Feste. Das habe ich in diesem Jahr extra intensiv wahrgenommen, nachdem sie endlich wieder frei von Restriktionen gefeiert werden konnten.

Liturgische Gerätschaften für die Feier der Osternacht
Alles bereit für die Feier der Osternacht

Ganz besonders wichtig war mit persönlich dabei das Fest der Auferstehung – Ostern. Denn dieses Jahr im Frühjahr habe ich mich selber ein bisschen wie auferstanden gefühlt: der Job hinter mir, die Depression im Griff, mit einer neuen Idee von Leben und Arbeiten, mit einer neuen Selbstwahrnehmung, mit neuen Freunden und mit ganz viel neuer Zukunft vor mir.

Das dreifache „deo gratias“ in der Osternacht habe ich glaube ich noch nie mit so viel innerer Überzeugung und echter, tiefer Dankbarkeit gesprochen wie 2022.

Und wie wichtig das bevorstehende Weihnachtsfest ist, nehmen sicherlich alle wahr, die in diesen Tagen in der JahrersrückBlog-Challenge oder irgendwie sonst an einer Bestandsaufnahme und ihrer Zukunftsplanung arbeiten und sich auf die bevorstehenden Feiertage freuen. Mich trägt dabei auch die Zukunftshoffnung, die das Kind in der Krippe den Hirten, den Sterndeutern und uns allen bringen will. Und ich freue mich schon heute auf die nächste Osternacht… zumal ich mir für das erste Quartal und die Fastenzeit 2023 eine eigene, herausfordernde Challenge vorgenommen habe.


Kunst und Ästhetik

Mit der Schönheit hat es, davon bin ich überzeugt, eine ganz besondere Bewandtnis: sie verweist uns auf etwas, das größer ist als wir, sie stiftet Hoffnung und trägt auch durch dunkle Phasen. Und sie macht einfach Freude. Zudem ist ein Ausstellungsbesuch immer eine gute Möglichkeit, sind für ein paar Stunden aus dem Alltag „abzuseilen“.

Wir beide, Frauke und ich, lieben Kunst. Und haben die neuen (alten) Möglichkeiten genutzt, uns einige tolle Ausstellungen anzuschauen. Und obwohl mein Herz eher der figürlichen und gegenständlichen Kunst und der Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts gehört, hat mich doch auch manches Moderne sehr bewegt und begeistert.

Hier kommen ein paar mehr oder weniger willkürliche Auszüge aus meinem prall gefüllten Fotoalbum:


Ausblick: 2023

Auch nach 2022 geht es weiter. Mit neuen Ideen, neuen Zielen, einem (noch fast) neuen Business. Was ich schon jetzt sicher weiß: am Jahresende 2023 wird es anders gewesen sein, als ich es mir jetzt vorstelle. Ich beginne, diese Ungewissheit zu lieben, sie als Chance zu begreifen. Und ich bin fest entschlossen, das Beste daraus zu machen – wie in diesem Jahr getragen von der Gnade und Liebe des Allerhöchsten und von den Menschen, die mich auf meinem Weg dauerhaft oder vorübergehend begleiten.

Konkret geplant habe ich Stand heute:

  • Exodus 90 – ein 3-Monats-Programm raus aus schlechten Gewohnheiten
  • bloggen, bloggen, bloggen – 52 Artikel (oder Videos?)
  • die Bibel in einem Jahr – endlich mal am Stück
  • sichtbar werden und die Menschen erreichen, für die ich etwas bewirken kann (und umgekehrt)
  • den beruflichen Gemischtwarenladen ergänzen um mein Lieblingsthema und meine Kernkompetenz: Seminare / Coachings für einzigartige Menschen mit einzigartigen Lebensläufen. Und um ein digitales Produkt dazu.
  • Business und Kontostand – beide dürfen wachsen
  • für andere und mit anderen Musik machen
  • in die Bretagne reisen (da gibt es einen persönlichen Jahrestag zu feiern!)
  • ein paar lange vermisste Freunde wiedersehen
  • den vollgerümpelten Keller in eine funktionierende Werkstatt verwandeln. Es warten ein paar schöne alte Möbel auf ihre Aufarbeitung…
  • in der Lotterie gewinnen ;-), ein neues Haus und ein tolles Wohnmobil kaufen
  • und bei all dem: bewusst Spaß haben, alleine und gemeinsam schöne und entspannte Momente genießen. So wichtig!

2023 hat die Chance und das Potential, das großartigste Jahr meines Lebens zu werden – ich freue mich drauf!

Und ein Motto habe ich auch schon:

Es ist Zeit.


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